Frage zum Arbeitsrecht, Chef will Kündigungsfrist verkürzen

Diskutiere Frage zum Arbeitsrecht, Chef will Kündigungsfrist verkürzen im Smalltalk Forum im Bereich Diverses...; So wer kennt sich aus? Ein Bekannter von mir hat heut, 9.12.13 sein Kündigung zu Freitag 13.12.13 bekommen. In seinem Arbeitsvertrag steht...
Roadrunner 16V

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So wer kennt sich aus?

Ein Bekannter von mir hat heut, 9.12.13 sein Kündigung zu Freitag 13.12.13 bekommen. In seinem Arbeitsvertrag steht Kündigungsfristen laut BGB.
Laut BGB §622 ist eine Kündigung nur zum 15. oder Monatsende mit 4 Wochen Frist möglich.

Darauf hingewiesen sagte der Chef er darf die 4 Wochen Frist verkürzen da er nachweisen kann das die Firma (Strassenbau) im Winter nix zu tun hat und die Bezahlung schwer zu machen wäre.
Ich hab schonmal im Internet gesucht aber nichts dazu gefunden. Ist das so rechtens bzw. möglich, das der Chef die Frist verkürzen kann, oder ist das nur eine Ausrede um sich um die 4 Wochen Kündigungsfrist zu drücken?
 
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GTdriver

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Kündigungsfrist ist vertraglich einzuhalten. Das heißt, dass was im Vertrag steht ist relevant!

Sonderkündigung nur bei Fehverhalten des Mitarbeiters. Wobei das schon schwer wiegen muss.....
 
Calistyler

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Das weis man aber bei Wetterbedingten Berufen schon Seit Jahrzehnten, das es in gewissen Branchen im Winter mau aussieht. Der Cheffe hat das einfach verpennt und denkt naja probier mers mal.
Ist bei uns nicht anderes, mein Chef hat die Liste mit Ü-Std und Urlaubstage von jedem.
Wenn er weis das es die nächsten 2Monate schlecht aussieht, also Januar Februar. Der Urlaub etc aber nur bis mitte Februar reicht gibt's gleich die Kündigung auf mitte Februar.
Fals es doch wieder weiter geht ab dem 1Februar wird die Kündigung zurückgezogen. Ist bei uns jedes Jahr so, und in der Branche normal.
 
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Gartsa

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Das weis man aber bei Wetterbedingten Berufen schon Seit Jahrzehnten, das es in gewissen Branchen im Winter mau aussieht. Der Cheffe hat das einfach verpennt und denkt naja probier mers mal.
Ist bei uns nicht anderes, mein Chef hat die Liste mit Ü-Std und Urlaubstage von jedem.
Wenn er weis das es die nächsten 2Monate schlecht aussieht, also Januar Februar. Der Urlaub etc aber nur bis mitte Februar reicht gibt's gleich die Kündigung auf mitte Februar.
Fals es doch wieder weiter geht ab dem 1Februar wird die Kündigung zurückgezogen. Ist bei uns jedes Jahr so, und in der Branche normal.


Ich würde mir einen Job in einer anderen Branche suchen...



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Calli3.0V6

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Hünxe
Wielange ist er schon in den Betrieb? die Kündigungsfrist kann je nach Firmenangehörigkeit bis zu 6 Monate betragen.

Beschäftigungsdauer / Kündigungsfrist / zum

Probezeit bis 6 Monat/ 2Wochen / jeden tag
Bis 2 Jahre / 4 Wochen /15 oder ende des Monats
Bis 5 Jahre / 1 Monat / Monatsende

usw...........

Da sieht man des der gute Herr nicht im Recht ist, wobei es andere möglichkeiten gibt den Winter zu überstehen , Kurzarbeit Schlechtwetter Kasse usw.
 
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Roadrunner 16V

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Mein Bekannter ist ca. 18monate in der Firma. Die Fristen sind bekannt, es ging nur eben um das angebliche verkürzen dürfen.

Der Chef da hat eh nicht alle Latten am Zaun. Im Juni wo Hochwasser an der Elbe war hat er, beim Arbeitsamt, für die Firma Kurzarbeit angemeldet da ja viel abgesperrt war. (Wittenberge LK Prignitz)
Allerdings war fast die gesamte Belegschaft auf einer Baustelle nähe Hamburg.
 
LEH-241

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hab sowas selbst schon durch, das der Arbeitgeber die Frist verkürzen will, oder nen Aufhebungsvertrag in beiderseitigem einvernehmen machen will und das sollte man NIEMALS unterschreiben !!!
Mein Tip: nix unterschreiben und um sofortigen Termin beim Anwalt einholen, da die gesetzliche Frist von 4 Wochen (solang keine Probezeit besteht) eingehalten werden muss. Somit ist auch die Kündigung nur zum 15. oder letzten des Monats möglich (bis auf Probezeit, da jeden Tag mit frist von 14 Tagen)
 
f_calibra

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Naja, bevor ich zum Anwalt renne versuche ich doch erstmal das Gespräch mit dem Chef zu suchen, oder?!
 
Schabuty

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Wenn ich den Rechtsweg einleite wird die Branchen übliche Kündigung vermutlich auch nicht zurück genommen das heißt man kann sich gleich einen neuen job suchen.

Was sagt denn das Arbeitsamt dazu?

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GTdriver

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Hallo!

der Chef kann nicht einfach so sagen, das es aufgrund mangelnder Auftragslage ein Sonderkündigungsrecht gibt, bei welchem er nach seinem Ermessen die Kündigungsfrist verkürzt.

Meine Frage wäre jetzt, wie lang arbeitet dein Bekannter dort? Ich vermute kurz, da ja nun mal jedes Jahr der Winter kommt? Ist ihm diese Praxis nicht geläufig?

Wie handhabt der Chef das mit Neueinstellungen in der kommenden Saison? Evtl. kann man ja darüber was machen? Das er im kommenden März oder so wieder eingestellt wird.

Er ist durch die Kündigung aus einem SV Pflichtigen Verhältnis ganz normal anspruchsberechtigt gegenüber dem A-amt. Dein Kollege sollte wie LEH241 schreibt, kein Aufhebungsvertrag oder eigene Kündigung schreiben. Das würde ihm höchstwahrscheinlich eine Sperrfrist einbringen.

Die 4 Wochen Kündigungsfrist, also ein Monatslohn stehen ihm aber zu.......

Gruß
GTdriver
 
Calli3.0V6

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Die Frage wurde schon auf der 1 Seite beantwortet, 18Monate!
 
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Wie schon gesagt, mit dem Chef das Gespräch suchen und wenn es nix bringt dann zum Anwalt !
Leider gibt es noch zu viel Arbeitgeber, die vorsichtig gesagt, ihre eigenen Gesetze machen !
Die warten extra auf den "dummen" Arbeitnehmer und solang es den gibt, wird sich an solchen unternehmen auch nix ändern !
Anstatt zum Anwalt kann man auch zur zuständigen Gewerkschaft gehen, falls man Mitglied ist. Mir hatte die IG Metall mal 1000€ Urlaubsgeld und den Abzug von 100 Minusstunden eingeklagt. Firma hat vor Gericht verloren !
Eine bekannte hatte vor kurzen einen Arbeitgeber, welcher von ihr verlangt hat das sie JEDEN TAG 0,5h unentgeldlich arbeitet. Rechnet man dies nun auf das ganze Jahr, wäre dies ein Monatsgehalt weniger ! Sie hat sich geweigert dies zu machen und bekam die Kündigung. Ist halt das Risiko welches man dann trägt, aber würden da alle ja sagen, dann würde jeder Arbeitgeber bald mit den Leuten machen was er will.

Lange rede kurzer Sinn...würde solch eine Kündigung nicht unterschreiben und auf Konflikt gehen
 
FinnBär

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Ich glaube das ist dem Chef scheiss egal, weil wenn er halb wegs hell in der Birne wäre, wüsste er das es nicht geht. Siehe auch Kurzarbeit trotz Baustelle. Das ist wieder mal ein Chef der eigentlich keiner sein darf. Weil er Verantwortung mit Macht verwechselt.

Einfach einen Widerruf aussetzen und auf die gesetzeslage verweisen. Bei nicht einhalten direkt Klage beim Arbeitsgericht einreichen dafür braucht man keine Anwalt. Dieses auch direkt im Widerruf ansprechen, auch das alle Verfahrenskosten zu seiner Last gehen, da die Rechtsgrundlage seines Tun einfach nicht vorhanden ist.
 
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richtig, man kann auch gleich auf´s Arbeitsgericht gehen, aber ich fande in unserem die Beratung sehr lustlos von der Dame, deswegen wähle ich eher den weg zum Anwalt

bei mir in der umgebung gibt es auch so paar firmen, die sich gerne an sämtliche gesetze nicht halten, aber genau das sind die Firmen, welche nur sehr unqualifizierte Arbeiter hat und dadurch ständig Leute sucht und keiner bei denen anfangen will, sogar anoncen in der Tageszeitung helfen bei denen nicht mehr, weil jeder weis was da los ist. wenn eine firma denkt das die auf Jahre gesehen so besser ihren schrott produzieren können...
 
FinnBär

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Das ist Ami Prinzip nichts investieren und viel rausholen. Das geht nur bis zum gewissen Grad. Vernüftige Gewinne zufahren, heisst auch zu investieren, also in Personal und Ausstattung, das kapieren die wenigsten Chefs. genauso die Leute bei der Stange zu halten, durch Motivation, steigt ungemein die Produktivität. Viele Chefs machen die Angestellten lieber Angst, bis zum gelben Urlaubsschein.
Schlimmste was es gibt morgens aufs zu steht und schon ein hals zu haben weil man in die Arbeit muss.

Das ganze Recht ist auf seiner seite, aber solange er dumme angestellte an, kann er es wohl mit ihnen so machen.
 
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So siehts aus... Das kapieren die net mal bei nem Weltkonzern wie der Strabag... Frei nach dem Motto: "Aufm Arbeitsamt stehen genug Leute die rein wollen; jeder ist ersetzbar.." Wer sich davon einschüchtern lässt ist selber schuld!
 
Roadrunner 16V

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Beim Arbeitsamt interessiert das übrigens niemand. Da ham se gesagt: "Wir können da nix machen, da müssen sie zum Arbeitsgericht".
 
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@Finnbär
Da ist nix hinzu zu fügen !!!


@RR
das ist klar, im Amt sitzen keine Juristen !
Die wollen sich durchs Arbeitsgericht auch absichern.
In solchen Fällen bleibt nur eine Gewerkschaft, der Anwalt oder das Arbeitsgericht !
Kumpel wollte wegen Mobbing und unzureichendem Arbeitsschutz kündigen, obwohl er nix neues hatte. Normal bekommt man da ja dann 3 Monate keine Flocken vom Amt, aber er hatte beim Amt dann Beweise wegen den katastrophalen Arbeitsverhältnissen vorgelegt und hat dann vom Amt eine schriftliche Zusage der Leistungen bekommen, obwohl er selbst gekündigt hat, das wäre so das einzige was das Amt aufgrund von Kündigungen entscheiden kann.
 
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