Nochmal kurz zu Deiner HTHS-Frage:
Nein, aus den Datenblättern kann man weder Dinge wie Schmierfilmstabilität bei hoher Belastung, bzw. die EP/AW-Eigenschaften noch viele andere wichtige Dinge ablesen.
Könnte man das u. wäre das alles so einfach, dass man das auf irgendeine Zahl reduzieren könnte, dann könnten wir uns die ganzen aufwendigen Tests u. auch viel Geld ersparen.
Kann man aber leider eben nicht!
Z. B. das 10W-60er "RS" hat einen recht hohen HTHS, taugt aber überhaupt nichts. Das TWS ist da schon deutlich besser, kann mit dem 5W-50er M1 aber auch nicht mithalten.
Selbst mit dem TWS (= übrigens das "EDGE" 10W-60er) werden bei längerer, hoher Belastung die Kolben immer gut 20°C heißer als mit dem 5W-50er M1 u. läuft der Motor mit dem M1 in allen Situationen reibungs- u. verschleißärmer!
Vergleiche ich die kin. Visko vom 5W-50er M1 mit der vom 10W-60er TWS bei 100°C dann sieht das nach großem Unterschied aus ("nur" 17,5 gegen 24,2 mm²/s).
Wie sieht das aber jetzt im Motor z. B. an den Kolben aus?
Beispiel: Das 5W-50er M1 hat bei 180°C noch eine kin. Visko von genau 4,80 mm²/s. Da wo ich beim M1 180 habe, bin ich beim TWS aber schon bei 200°C - u. hat das da noch genau 4,87, was praktisch das gleiche wie 4,80 ist.
Visko ist an den Kolben also praktisch die gleiche. Und bei um die 200°C hat das Öl selber dann schon große Mühe die Reibpartner noch vollständig voneinander zu trennen, u. kommt dann die EP/AW-Additivierung ins Spiel. Und da läßt das M1 dem alten TWS halt keine Chance, weil das TWS dem Supersyn nur eine kleine Komponente synt. Di-Ester entgegenzusetzten hat. Hilft gegen das Supersyn aber halt nichts mehr (gegen die alte Formulierung vom M1 schon noch, aber nicht mehr gegen die neue, welche seit ca. vier Jahren auf dem Markt ist)! Das TWS ist immer noch genau das gleiche alte!